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Punkrock-Chaos mit Last Deadline
Von Arne Schenk [05.12.2007, 15.18 Uhr]

„Christoph ist Schuld daran. Er kam immer zu spät, selbst wenn es nur zwei Stunden waren“, ulkt Sängerin JustinE und macht ihren Keyboarder und zweiten Gitarristen verantwortlich für die Namensgebung der Welldorfer Formation „The Last Deadline“. Eigentlich sei es eine spontane Idee gewesen, entgegnet Gitarrist Timo, der selber diesen Namen ausgedacht hat: „Es klingt cool, weil man es so schön ansagen kann.“ Passen täte er ohnehin, schließlich seien sie eine Chaotentruppe.

Nicht zu spät, nur ein wenig chaotisch: The last Deadline

Nicht zu spät, nur ein wenig chaotisch: The last Deadline

Die Keimzelle der Band begründeten Timo, Drummer Michael und Bassist Georg, die unbedingt gemeinsam Musik machen wollten. „Da konnten wir noch kein Instrument spielen, das haben wir dann gelernt.“ Miriam und Georg kannten sich wiederum seit ihrer Kindheit: „Ich bin mit Georg im Bus in Kontakt gekommen.“ Immerhin hatte sie bereits einen soliden instrumentalen Background und spielt seit Jahren Schlagzeug.

Eine große Gemeinsamkeit vereint beide außerdem: Miriams Eltern und Georgs Vater spielen beide in einer Gruppe, der „Welldorfer Eck-Band“. In deren Proberaum fanden sich denn auch Miriam und Georg zum Musik machen ein, bis sie von den Eltern ermutigt wurden, doch gefälligst einen eigenen Übungsplatz zu suchen.

Beim Karaokespiel „SingStar“ lassen sich die eigenen Gesangsqualitäten testen. JustinE stach dabei besonders hervor. „Da haben wir sie gefragt, ob sie nicht bei uns singen will“, erzählt Michael. Zunächst war noch ein anderer Bassist an Bord. Georg übernahm dabei die zweite Gitarre, während sich Michael und Miriam am Drumset abwechseln.

„Wir haben zuerst versucht, synchron zu spielen, haben das aber schnell wieder aufgegeben“, bemerkt Michael. Seither werden die Songs einfach zwischen den beiden möglich gleichmäßig geteilt. Die jeweiligen Lieder-Vorlieben spielen dabei natürlich auch eine Rolle.
Da der Bassist die Sache offenbar nicht sehr ernst nahm und unvorbereitet zu den Proben erschien, trennte man sich wieder von ihm. Georg fand Geschmack am Viersaiter, und dabei blieb es. Als nächste brachte sich Christoph selbst ein, indem er auf dem Schulhof einfach fragte, ob er mitspielen dürfe.

Er durfte, und aus dem großen Durcheinander entstand die Chaosgang „The Last Deadline“. Zunächst wurden Coverversionen eingeübt. So lernte auch der Großteil der Gruppe ihre Instrumente kennen, indem einfach die Originalmusik im Hintergrund lief, während die angehenden Musiker dazu spielten. „Song 2“ von Blur war darunter, „Smells like Teen Spirit“ oder „Tainted Love“.

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Michael, JustinE (oben), Miriam, Christoph, Timo, Georg

Michael, JustinE (oben), Miriam, Christoph, Timo, Georg

Mittlerweile ist die Band ebenso zum eigenen Song-Writing übergegangen. Drei der vier Stücke sind in englischer Sprache. „Ich finde es einfacher, auf deutsch zu schreiben“, bekräftigt Georg, der einen der Lieder verfasst hat. Allerdings eins mit englischem Text, „Misunderstanding“. Stichwort „Chaostruppe“. „Es ist darüber, dass Eltern immer nerven.“ Da passt es ins Bild, dass ausgerechnet sein Vater das Lied mit ihm geschrieben hat.

Timo, der für die anderen Kompositionen zuständig ist, findet es viel spannender, einen Sprachmix zu pflegen. Die Zeilen zu „Bürokratie“ entstanden direkt in deutsch. Obwohl Timo keine Absicht hat, politische Lieder zu schreiben, trägt „Bürokratie“ doch einige Züge davon. Immerhin geht es darin unter anderem um die Rechtschreibreform.

Unkritisch ist auch „Pay for Pain“ keineswegs. Von dem Amoklauf in Virginia im April beeinflusst, versucht das Lied die Stimmung zu beschreiben: „You built bombs on your own – but you’re still alone“. Das klangliche Konzept der Formation dazu lautet „Punkrock“. In einer halbakustischen Variante stellen sie es auf dem Weihnachts-NoiseLess vor, das erstmals im Jülicher Bonhoeffer-Haus am Samstag, 15. Dezember, stattfindet. Konzertbeginn ist um 19 Uhr. Konzertbeginn ist um 19 Uhr. Mit dabei sind „Tobi“ und „6aus49“.

Versuchen die Schlagwerker eventuell in Zukunft vielleicht doch, ihre Parts synchron zu spielen, um der „Last Deadline“-Machine noch mehr Druck zu verleihen? „Ich würde nie ‚nie’ sagen“, bestätigt Miriam, „in nächster Zeit steht es aber nicht an.“ „Man braucht dafür viel Zeit“, fügt Michael hinzu. Ein weiteres Problem ist dabei, dass der Proberaum nicht genügend Platz für zwei Drumsets bietet. „Aber eine zweite Gitarre einzuarbeiten, stelle ich mir reizvoll vor“, betont er.
Denn in naher Zukunft steht ein Wechsel an den Instrumenten an, allerdings nur vorübergehend. Timo geht im kommenden Jahr nach Amerika: „Christoph muss nun die Gitarrenparts lernen, damit die Band noch besteht, wenn ich zurückkomme.“

The last Deadline, gegründet November 2006:
JustinE: Gesang
Timo: Gitarre
Christoph: Keyboards, Gitarre
Georg: Bass
Miriam: Drums
Michael: Drums


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