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Zweitägiges Festivalfieber im KuBa
Von Arne Schenk [27.11.2007, 16.10 Uhr]

Eine wahre Marathonveranstaltung in Sachen moderner Musik lief am Wochenende im Kulturbahnhof ab. Die Veröffentlichung des 6. Jülichsampler stand an, und fast alle der 34 Bands nahmen die Chance wahr, zu feiern. Lediglich drei Formationen sagten im Vorfeld ihren Auftritt ab. Nach einer langen Distanz von über 13 Stunden überschritten Veranstalter und Publikum gleichermaßen als Sieger die Ziellinie. Insgesamt 800 zahlende Gäste sind an beiden Tagen in den KuBa gezogen.

Begeistert „rocken“ ließ sich das Publikum von „D-Sailors“.

Begeistert „rocken“ ließ sich das Publikum von „D-Sailors“.

Eng gesteckt war der Zeitplan, als die wieder formierten „FRP2K7“ in Tiger- und Eisbär-Kostümen und mit Enten-Käppi am Freitag die Release-Party mit ihrem Fun-Punk eröffneten. Danach ging es Schlag auf Schlag. „Gleis 3“ betraten mit ihren neuen Songs die Gefilde, die „Jack the Rocker“ fest in ihrem Namen verankert haben und auch auf der Bühne unglaublich frech und versiert vertreten: Old School-Rock mit Blues- und leichten Metal-Einflüssen. Letzterem im Purzustand hatten sich „Salix“ mit Leib und Seele verschrieben.

Tonprobleme und Verständigungsschwierigkeiten führten bei den HipHopern „Tanzmob 2000“ zu einer zehnminütigen Zeitverzögerung – der einzigen in den beiden Tagen. Eine riesige Leistung der Veranstalter Not-in-Tune alias Cornel Cremer und Markus Uhlenbruck, die dazu allerdings auch einen Stab von rund 40 Helfern benötigten. Vom Technikpersonal über Kellner bis zu den Technikern lief alles wie am Schnürchen.

So hielten sich auch die Punks von „Poppycock“ und „The Riots“ an ihre eng bemessenen Zeitvorgaben. Die beiden deutschsprachigen Formationen „Manticor“ und „Psycho Luna“ wurden ihrer Headliner-Rolle gerecht, wobei besonders sich die Lunas glänzend aufeinander eingespielt von ihrer einmonatigen Europatournee zurück präsentierten.

Ausgesprochen vielseitig in den Stilistiken prägte auch der Samstag das musikalische Geschehen. Fünf Minuten blieb den Fans, um von den beiden Bühnen in der Halle und der Kneipe hin und her zu pendeln, wo jeweils alternierend die Acts auftraten. Dabei wurde kostbare Zeit gewonnen, da in den Umbaupausen bereits Gruppen spielten. Gleichzeitig verlieh genau dies der Großveranstaltung mit vollem Haus den passenden Festivalcharakter. So konnten das Publikum den Hunger mit saftigen Hot Dogs stillen, während auf einer der beiden „Locations“ heiße Songs geschmettert wurden.

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Wieder vereint: Ascrum

Wieder vereint: Ascrum

Bereits der Samstagauftakt „endeffect“ in der ungewöhnlichen Duo-Besetzung Keyboard und Schlagzeug bewies den Mut zu Experimenten auf der Hauptbühne. Denn der Elektro-Pop mit Turntable-Scratching von Keychee und knalligen Punkrockgitarren von Jazz und Dany boten bislang ungehörte Klangkombinationen im KuBa. Ansonsten deckte der Punk von den „Baumhaus Boyz“ und „The Squibs“, der Metalpunk von „Anachronismus“ und Metal à la „Solicitude“ und „New Noise Crisis“ die gewohnte Bandbreite der Kultureinrichtung ab. Dazwischen offenbarte der erste Auftritt von „Ascrum“ seit sechs Jahren, welche Lücke sie immer noch in der hiesigen Musikszene hinterlassen.

Andererseits gibt es immer wieder junge Bands wie „Society of Suicide“, die direkt bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt als Kneipen-Opener im Bereich Rock-Punk erstaunliche instrumentale und kompositorische Reife bewiesen. Unterschiedliche Spielarten zwischen Rock und Punk bevorzugten „Sondermensch“, „Die Regionalen“, die „Mokkafurchen“ und „Tod durch Minibar“, während „Twin Towers“ und „Mister Morris“ sich dem HipHop widmeten, einzige Gemeinsamkeit dieser Acts war das in Landessprache verfassten Liedgut. Die traditionellen Rockmusik vertraten indes „Pikhouse“ und „Ballistic, Baby!“. Einen grandiosen Schlusspunkt setzten in der Kneipe „Last Train home“ mit einer härteren Punk-Gangart.

Zuvor hatten bereits die Vorzeige-Punkrocker „D-Sailors“ das Finale gebührend eingeleitet. Als die Ska-Legende „The Blue Beat“ die letzte Show des Abends begannen, bewegte sich zunächst kaum etwas. Zu bleiern schienen die Beine der Zuschauer zu sein, als dass noch irgendetwas ging. Doch der treibende Rhythmus der Off-Beat-Band mit der glänzend aufgelegten Bläser-Sektion ließ auf Dauer keine Ruhe aufkommen und forderte hartnäckig die letzten Energiereserven ein. Party bis zuletzt war angesagt. Erhältlich ist der Jülichsampler übrigens über www.not-in-tune.de im Internet, wo auch T-Shirts zu dem Ereignis zu bekommen sind, sowie in der Buchhandlung Fischer in Jülich, Kölnstraße 9.

Musikalischer Bildermarathon

Freitag Teil 1

Freitag Teil 2

Freitag Teil 3

Freitag Teil 4

Samstag, Kneipe Teil 1

Samstag Kneipe Teil 2

Samstag Kneipe Teil 3

Samstag KneipeTeil 4

Samstag, Halle Teil 1

Samstag, Halle Teil 1

Samstag, Halle Teil 2

Samstag, Halle Teil 3

Samstag, Kneipe Teil 4

Samstag, Kneipe Teil 5


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