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N Bier für Dr. MF, ne CD für die Fans
Von Arne Schenk [16.03.2007, 15.06 Uhr]

Wild durcheinander und gleichzeitig einträchtig zusammen sitzen die Zehn und schmausen Mokka-Eis. Ein symbolträchtiges Bild, schließlich verbindet die Jülicher Bands „Die Mokkafurchen“ und „Die Regionalen“ eine Art Seelenverwandtschaft. Diese wird nun mit einer Split-CD manifestiert, die am Samstag, 7. April, erscheint, Titel: „Dr. MF; wir bekommen ein Bier“. Darauf erhalten beide Platz für vier Lieder. Die Idee zu der Kooperation sei an der Theke zwischen dem Regionalen-Sänger Bernd und ihm gekommen, erklärt Graf Mokkus, männliches Stimmorgan von MF. „Wir haben uns doch auf der Straße getroffen“, wirft der Regio-Express Bernd indes ein. Dort habe sich das Ganze weiterentwickelt, greift der Graf den Faden auf.

Dr. MF

Dr. MF

Dass sich die abgefahrenen Mokkafurchen und die nicht minder verrückten Regionalen in ihrer mehrjährigen und jeweils länger pausierenden Karrieren immer wieder die Bühnen kreuzten, ist wenig verwunderlich. Zumal die Furchen bereits seit drei oder vier Jahren den Regionalen-Klassiker „Jülich Rur“ im Programm haben, erinnert sich Gitarrist Confurchius.
Als die Mokkafurchen und die Regionalen dann im Jahr 2005 zusammen ein Konzert im Roncalli-Haus bestritten, wollte keiner der Beiden auf den Song im Repertoire verzichten. Nachdem Bernd und seine Mannen bereits ihre Version zum Besten geboten hatten, durfte er folgerichtig bei den Mokkafurchen als Gastsänger neben dem Grafen noch einmal ans Mikro. Diese „Tradition“ wurde auch bei dem 2006er-Konzert von MF im Roncalli-Haus eingehalten.
„Eine Fortsetzung der Kooperation stand schon lange im Raum“, meinen Mokkus und Confurchius. „Wir sind dann direkt von der Straße ins Studio, haben aufgenommen und sind wieder gegangen“, fasst Bernd die Entwicklung kurz und knapp zusammen. „Für uns war es etwas Besonderes, denn wir hatten keine eigenen Lieder“, versichert Confurchius. „Wir wollten auch keine geklauten Stücke auf die CD bringen“, ergänzt der Graf, „wo kommen wir da hin? In Teufels Küche.“ „Sie sind neun Monate in Klausur gegangen, quasi wie bei einer Schwangerschaft, aus der dann das Bier geboren wird“, resümiert Hacky Hackfleisch, der Medienmanager der Truppe.
Der gelbe Gerstensaft nimmt eine zentrale Position in der Furchenphilosophie ein. Hieß doch bislang das musikalisch leibliche Einzelkind der Formation „Bier wird mit MF geschrieben“. Was ist überhaupt aus den Bemühungen seinerzeit geworden, diese orthographische Korrektur im Duden unterzubringen? „Wir arbeiten daran“, bekräftigt Mokkus, Confurchius ergänzt: „Es ist ein langwieriges Problem.“ „Der Antrag ist gestellt“, versichert Drummer Pupsi, ehe sich Confurchius wieder zu Wort meldet: „Aber es gibt so viele Gremien.“
So besitzt auch eines der vier neuen Stücke den bezeichenden Titel „Ein weiterer Grund, warum Bier mit MF geschrieben werden sollte, es nicht im Duden steht, und wer dafür verantwortlich ist und warum Fußnägel immer von innen nach außen wachsen und nicht umgekehrt“. Einen weiteren Durchbruch in der deutschen Rechtschreibung verspricht übrigens ein ähnlich gelagertes Lied mit Namen „Steak wird mit PM geschrieben“. „Die Stücke entstanden spontan bei einer Kiste Bier“, erzählt Confurchius. Spontan? Kiste Bier? Neun Monate? Da scheint der Zeitbegriff recht dehnbar zu sein.
„Wir haben dann lange nach einem guten Produzenten gesucht“, fügt der Con noch hinzu. Gefunden wurde Klaus Schweizer. „Er hat einen großartigen Job hingelegt.“

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Graf Mokkus, Robert, Pupsi, Benny, Felix, Rosetta, Confurchius, Bernd, Ingwurst

Graf Mokkus, Robert, Pupsi, Benny, Felix, Rosetta, Confurchius, Bernd, Ingwurst

Ähnlich wie bei MF strickte auch bei den Regionalen der Sänger die Texte, die Musik wurde dann im Gemeinschaftsarbeit drumherum gehäkelt. Neben dem bereits live-erprobten „Harald 2“ ist auch die neue Nummer „Der alte Fußballstar“ dabei. „Der steckt immer noch in seiner Kurve, weil er von seiner Mannschaft vergessen wurde, und feuert sie trotzdem weiterhin Spiel für Spiel an“, berichtet Bernd. „Es ist unheimlich emotional“, beteuert Bassist Benny. Bernd stimmt ihm zu: „Manchmal weine ich auch, wenn ich es singe.“
Neben seinen längerfristigen Mitstreitern Benny und Gitarrist Robert ist neuerdings für die CD und die anstehende Release-Party Drummer Felix in die Region gezogen. Seit einer Woche ist er dabei: „Ich konnte Schlagzeug spielen und wurde gefragt“, betont er nüchtern. Das mag natürlich auch daran liegen, dass er mit Robert und Benny bei den „Dogmatic Bastards“ spielt. Ob sie als Hintermannschaft von Bernd eine größere Zukunft haben, bleibt allerdings offen. „Das kann sich nach dem Konzert aber wieder ändern“, schildert Bernd. Immerhin seien die Regionale nur Seelen, die in andere Körper wanderten und nach dem Auftritt könnte es passieren, dass sie den besetzten Leibe wieder verließen und weiterwandelten. „Nur meine eigene will nicht heraus.“

Die Mokkafurchen:
Graf Mokkus – Gesang, Bass; Rosetta – Gesang, Bass; Ingwurst – Gitarre, Gesang; Confurchius – Gitarre, Gesang; Pupsi alias Dr. Kimme – Schlagwerk; Hacky Hackfleisch – Medienmanager; als Gast: DJ Siff & DJ Darmian – DJ sowie Closetta – Gesang, Mitarbeit.
Songs: „M.O.K.K.A.“, „Knutsch mir die Kimme“, „Steak wird mit PM geschrieben“, „Ein weiterer Grund, warum Bier mit MF geschrieben werden sollte, es nicht im Duden steht, und wer dafür verantwortlich ist und warum Fußnägel immer von innen nach außen wachsen und nicht umgekehrt“

Die Regionalen:
Bernd – Gesang; Robert – Gitarre; Benny – Bass; Felix – Drums.
Songs: „Der alte Fußballstar“, „Trinken kannste immer“, „Unsere Lieder“, „Harald 2“

Die Release-Party zur CD „Dr. MF, wir bekommen ein Bier“ steigt am Samstag, 7. April. Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Einlass wird ab 19 Uhr gewährt. Der Eintritt kostet 7 Euro/5 Euro für Mitglieder im Vorverkauf, Abendkasse 9 Euro/7 Euro. Mit dabei ist die Terrorgruppe-Nachfolge-Formation „The Bottrops“ sowie die „Baumhaus Boyz“ mit Daniel Dohmen, Björn Butze Pohl, Falko Deters und Daniel Besselmann.


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