JAM-Logo

Home|Titelgeschichten|Konzerte|
Stories|News|Termine|Galerien|
Links|Newsletter|RSS|

Endlich wieder die Sonne sehn
Von Arne Schenk [08.03.2006, 10.14 Uhr]

Gemeinsam geht’s den Abwasserkanal hinunten, zumindest rein bildlich. Denn „Sewage“ –„Abwasser“ nennt sich die fünfköpfige Formation mit Stammsitz Jülich. „Das kam durch den Toiletten-Container, in dem wir früher geprobt haben“, erklärt Gitarrist Philipp Wynen. „Da passte das Image irgendwo.“ Aber im Gegensatz zu der Brackflüssigkeit, in der sich eine Mischung aus unbekannten Quellen zusammentrudeln, ist bei „Sewage“ nur Altbewährtes zu finden. Denn die Mannschaft kennt sich schon seit langem. Gemeinsam sind sie auf Konzerte gefahren, bis irgendwann im Jahr 2004 Marius Dohmen, der bereits Gitarre spielte, auf die Idee kam, doch eine eigene Band zu gründen.

Fiete Schumacher, Matthias Richardy, Marius Dohmen, Yannik Besselmann, Philipp Wynen

Fiete Schumacher, Matthias Richardy, Marius Dohmen, Yannik Besselmann, Philipp Wynen

Gesagt, getan. Den Bass übernahm Fiete Schumacher, schon weil dessen Vater früher den Vier-Saiter zupfte. Unterricht bekommt er allerdings bei Wolfgang Riedel in der Musikschule. Marius ging zwar auch mal dorthin, da war er allerdings noch kleiner, und überhaupt ging es da rein akustisch zu. Erst später kam er dann zur E-Gitarre: „Mein Bruder hat mir anfangs was beigebracht, hier ein paar Sachen, da ein paar Sachen.“ Immerhin spielt der in einer bereits etablierten Combo, den „Mindless Tadpole“.
Ähnlich erging es Yannik Besselmann, dessen Bruder in Diensten von „Poppycock“ steht. „Der hat mir die ersten Rhythmen gezeigt. Den Rest habe ich mir selbst erarbeitet.“ Philipp hingegen ist reiner Autodidakt: „Wenn ich mehr Zeit habe, gehe ich auch mal zur Musikschule.“
Ihren ersten Auftritt feierten die Sewers im März 2005 auf dem Konzert des Jugendparlaments, damals noch mit Sängerin. „Danach hat Marius mir angedeutet, dass es nett sein kann, wenn bei einigen Stücken Bläserunterstützung dazu kämen“, erinnert sich Matthias Richardy. Da er das Saxophonspiel erlernt hat,erwiderte er nur: „Das kann ich schon machen.“
Bald darauf ist er zu den Proben gekommen. „Er hat direkt mitgemacht und versucht, das Saxophon einzubringen, wenn neue Lieder da waren“, bekräftigt Marius. Damit war das Quintett in der heutigen Besetzung perfekt. Er passt glänzend zu dem Rest der Band. Gemeinsam mit Marius und Yannik war er in der Grundschule und „Philipp kenne ich auch schon ziemlich lange.“ Mittlerweile steuert Matthias auch bei vielen Songs die Lead-Vocals bei.
Danach ging es Schlag auf Schlag mit Konzerten in Haus Overbach, dem Bonhoeffer-Haus, zweimal Roncallihaus und als Vorgruppe der „Kapelle Petra“ im Kulturbahnhof. Dort sind sie am Samstag, 11. März, wieder zu Gast bei dem vom Jülicher Jugendparlament mit dem KuBa zum zweiten Mal organisierten „Rock-City rocks again 2“. Dann brettern ab 16 Uhr „Sewage“ sowie „New Noise Crisis“, „Mindless Tadpole“, „The Squibs“, „Whipped Disgrace“, „Traibsand“, „The Breadheadz“ und als Special Showcase „Psycho Luna“. Der Eintritt kostet 5 Euro; Einlass wird ab 15 Uhr gewährt.

Werbung

Eher frische Punkrock-Quelle denn Abwassermusik: Sewage

Eher frische Punkrock-Quelle denn Abwassermusik: Sewage

„Sewage“ präsentieren voraussichtlich acht Songs der Marke Punkrock, zuweilen mit Ska-Elementen. Die Ideen dazu liefert hauptsächlich Marius. „Er kommt meistens mit einer Anfangsmelodie an“, meint Philipp. Matthias ergänzt: „Oder wir schicken eine Text, und er macht was draus.“ Teilweise werden die Stücke auch gemeinsam im Proberaum entwickelt und die Texte weiter erdacht. Im allgemeinen sind Marius, Matthias und Yannik für die Lyrics zuständig.
„Es sind Lieder, die aus Alltagssituationen entstanden sind“, berichtet Matthias, „simple Sachen, dass uns das Wetter nicht gefällt und wir wieder Sonne haben wollen.“ Davon erzählt „Where’s the summer?“: „I want to see the sun in the sky, I want to go outside.“ Auch von Beziehungschwierigkeiten handeln einige Songs: „No words can describe how I felt in this night“ („No words“) oder „I can’t go away but I want to see you here and now, can you understand me, can’t you come back to me?“ („Come back to me“).
Zu Beginn des Songwritings wurde auch gegen den Irak-Krieg Stellung bezogen, aber das war noch nicht ausgereift. „Wobei ich nicht ausschließen möchte, das noch mal so was kommt“, erklärt Matthias.
Für die Zukunft plant „Sewage“, mit Auftritten auch aus Jülich heraus zu kommen. Dies wird womöglich in anderer Besetzung passieren, denn Tieftöner Fiete wird das kommende Schuljahr in den USA verbringen, allerdings nicht untätig. „Ich werde auf jeden Fall den Bass mitnehmen“, unterstreicht er, „die Organisatoren haben gesagt, dass sich immer jemand findet, mit dem ich spielen kann.“ Die Restformation kümmert sich derweil um Ersatz. „Es steht aber noch nichts fest“, bekräftigt Marius. Denn die Option ist, dass Fiete wieder einsteigt, sobald er „back in Germany“ ist.
Sewage, gegründet 2004, in der aktuellen Besetzung seit April 2005
Matthias Richardy – Gesang, Saxophon; Marius Dohmen – Gitarre, Gesang; Philipp Wynen – Gitarre; Fiete Schumacher – Bass;Yannik Besselmann – Drums.
Homepage: www.sewage.de.ms


Dies ist mir was wert:    |   Artikel veschicken >>  |  Leserbrief zu diesem Artikel >>

NewsletterSchlagzeilen per RSS

© Copyright